Miniserie - Teil 1 I Systemische Ansätze in der Arbeit mit Stress von Melanie Balle-Günthör
Teil 1 – Ein unterschätzter Superstar
Hey! Ich bin’s, der Stress…ja, genau, der Kerl, den du so gerne verteufelst. Der Typ, der dich ins Schwitzen bringt, wenn der Chef/die Chefin das achte Mal nach dem Bericht fragt und der dich die Augenringe beschert, wenn das Baby schreit oder die Steuererklärung auf sich warten lässt. Häufig werde ich als lästig und nervig angesehen und du wünschst dir, dass ich weggehe.
Doch soll ich dir mal erzählen, warum ich so wichtig bin und warum es mich eigentlich gibt? Schon seit Urzeiten bin ich an deiner Seite. Damals, als du noch durch die Wildnis gestreift bist und Tiger oder giftige Pflanzen echte Bedrohungen waren, war ich dein bester Freund! Kaum tauchte etwas Gefährliches auf, habe ich deine Sinne geschärft, deinen Puls beschleunigt und dafür gesorgt, dass du blitzschnell reagieren konntest. Entweder wegrennen oder dich wehren – ich habe dich zu einer echten Überlebenskünstler:in gemacht!
Heute gibt es vielleicht weniger Tiger, aber hey, ich mache immer noch denselben Job! Egal ob eine Deadline, ein kniffliges Gespräch oder der hektische Alltag – ich springe immer dann ein, wenn’s ernst wird. Ich weiß, ich wirke manchmal anstrengend und klar, ich gebe zu, dass ich mich ab und an ein bisschen reinsteigere. Aber hey, ich bin einfach leidenschaftlich bei der Sache! Meine Mission ist es, dich in Bewegung zu halten, wach und bereit. Ich bin dein eingebautes Alarmsystem, das dir zeigt, dass jetzt Handlungsbedarf besteht. Also, wenn ich auftauche, will ich dich nicht ärgern, sondern dir einfach sagen: „Hier gibt’s was Wichtiges, sei wachsam und handle!“ – ob mit Tiger oder ohne.
In Liebe (und mit Adrenalin), dein Stress
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